Projekt­vorschlag 2025

„Wiesenpark Breitenfurt“:

Grundstücks­eigentümerin präsentiert der Gemeinde neuen Projektentwurf

Die Grundstückseigentümerin, die BIP Immobilienverwaltung Gesellschaft mbH, ist im Herbst 2025 an die Gemeinde Breitenfurt herangetreten und hat dem Gemeinderat einen neuen adaptierten Projektentwurf übermittelt.

Dieser Projektentwurf unterscheidet sich vom Basisprojekt, das einer Volksbefragung im Dezember 2024 unterzogen wurde (die Befragung entschied mit einer knappen Mehrheit gegen das zum damaligen Zeitpunkt vorliegende Projekt und ist rechtlich NICHT bindend) wesentlich: Die Versiegelung wurde nochmals durch Entfernung eines ganzen Baukörpers im Nahebereich des Liesingbaches reduziert, die Bereiche, die für die gesamte Bevölkerung zugänglich werden sollen, sind erweitert, der Hochwasserschutz weiter verbessert. Die PVE (Primärversorgungseinheit), die als erster Bestandteil des Projektes realisiert werden soll, stellt die Gesundheitsversorgung Breitenfurts und der umliegenden Gemeinden in Niederösterreich nachhaltig sicher. Die angespannte finanzielle Situation der Gemeinde verbessert sich maßgeblich durch den im Rahmen des Projektes für die Gemeinde realisierbaren Infrastrukturbeitrag (freiwilliger Beitrag und Aufschließungsgebühren).

Das Projekt „Wiesenpark Breitenfurt“ in aller Kürze zusammengefasst:

Das 10 ha große Grundstück liegt in Breitenfurt-Ost, davon sind seit vielen Jahren ca. 6 ha (rund 60%) gewidmetes Bauland. Es ist daher keine Umwidmung notwendig.

Herzstück des Projekts ist eine neue, moderne Primärversorgungseinheit (PVE) zur nachhaltigen Absicherung der Gesundheitsversorgung Breitenfurts und angrenzender niederösterreichischer Gemeinden.

Schrittweise in mehreren Baustufen sollen weiters ca. 300 Wohnungen in klimagerechten Wohnhäusern nach den neuesten ökologischen Standards errichtet werden. Ein Teil soll als „Seniorenwohnen“ zur Verfügung stehen.

Weiters wird ein „Dorfplatz“ mit Kaffeehaus/Bäckerei, Bäumen und Office-Möglichkeiten entstehen.

Was ist neu ?

Unverbaute Fläche wird auf 89% erhöht, Versiegelung wird reduziert

Durch die Reduktion der Häuser werden nunmehr nur 11% der gesamten Fläche des Grundstücks verbaut, der Anteil der nicht verbauten Fläche steigt somit auf 89%.

Weniger Häuser

Im ursprünglichen Projekt 2024 waren insgesamt 16 Häuser vorgesehen: 14 Wohnhäuser und 2 Häuser für die PVE.
• Im neuen Entwurf 2025 wird die Anzahl der Wohnhäuser auf 13 reduziert, in Summe sind es also 15 Häuser (inkl. 2 PVE)
• Die Bruttogrundfläche bleibt mit 36.407 m² unverändert und damit auch die Anzahl der Wohnungen (ca. 300) gleich.
• 10 Häuser bekommen zwischen 2 und 5 Geschossen, bei 5 Häusern wird die Höhe von 3 Geschosse auf 4 modifiziert.
• Im Rahmen der vorgesehenen Gebäude soll eine Seniorenresidenz inkl. betreutem Wohnen möglich gemacht werden. Dies entspricht einem Wunsch von Gemeindevertreter:innen.
• Die Errichtung des gesamten Projekts ist in 2 Phasen vorgesehen, die jeweils ca. 3-4 Jahre in Anspruch nehmen: In Phase 1 sollen fix die beiden PVE-Gebäude und einige Wohngebäude errichtet werden. Die weiteren Wohngebäude sollen schrittweise je nach Bedarf und Marktentwicklung entstehen.

Öffnung des Grundstücks: Mehr als die Hälfte der gesamten Liegenschaft öffentlich zugänglich

Die Öffnung des gesamten Grundstücks zwischen Hauptstraße und Liesingtalstraße kann im Rahmen des Gesamtprojektes gewährleistet werden. Die Umzäunung soll entfernt und das Zentrum des Areals zu einem Natur-, Grün- und Erholungsraum mit zusätzlicher Begrünung und Bepflanzung umgestaltet werden. Der Anteil der öffentlich zugänglichen Flächen (Wald im Süden, Wiese im Norden, Kinderspielplatz, Grünflächen, Geh- und Radwege) soll mehr als vervierfacht werden und insgesamt rund 53.000 m² betragen. Das bedeutet: Mehr die Hälfte der gesamten Liegenschaft wird frei und öffentlich zugänglich für die gesamte Bevölkerung.

Mehr Grünraum entsteht - Hochwasserschutz und Sicherheit für die Bevölkerung werden massiv verbessert

Durch den Verzicht auf eines der Wohngebäude im Nahebereich des Liesingbaches bleiben weitere rund 1.000m² Wiese erhalten und dadurch kann entlang des Bachlaufes ein größerer Grünraum mit zusätzlichen 15 neuen Bäumen geschaffen werden. Diese Maßnahme dient nicht nur Erholungszwecken, sondern ist auch von entscheidender Bedeutung für die Verbesserung des Hochwasserschutzes.

Damit wird sowohl für Starkregenereignisse als auch für wochenlangen Dauerregen neuer Retentionsraum (Rückhaltevolumen) und damit kontrollierte Rück- bzw. Abflussmöglichkeit für große Wassermengen geschaffen. Das Hangwasser von angrenzenden (bereits seit Jahrzehnten bestehenden) Wohnhausanlagen wird künftig nicht mehr mehrheitlich auf das Projektgelände, sondern in Mulden entlang der Grundstücksgrenzen abfließen. Somit kann auch die Gefahr von Überschwemmungen von Häusern und Garagen auch rund um den Projektbereich auf ein Minimum reduziert, werden. Der Liesingbach bleibt so wie bisher unversehrt in seinem natürlichen Flussbett.

Da die Hochwassersituation und dadurch mögliche Gefahren für die Bevölkerung im Zuge der Projektpräsentationen zu den am meisten diskutierten Themen gehörten, haben wir die wichtigsten Fragen dazu in einer eigenen Unterseite zusammengefasst.

Zeitgemäße Mobilität

Ressourcenschonende Parklösungen (unterirdisches Parken in Tiefgaragen, E-Charging) und nachhaltige Mobilitätskonzepte ermöglichen eine spürbare Reduktion der Bodenversiegelung: dazu kommen allgemein zugängliche E- Ladestationen und Platz für Fahrräder auf einem eigenen neuen Mobilitäts- Point im Nordosten des Grundstücks.

Statement Gemeindebundpräsident Johannes Pressl

Indirekte Unterstützung für die Nutzung von gewidmetem Bauland kommt von Gemeindebundpräsident Johannes PRESSL (ÖVP). Auf seiner Website heißt es:

In Sachen Bodenverbrauch nennt Präsident Pressl ein klares Ziel: „Wir wollen und wir müssen Boden sparen, aber mit kommunalem Hausverstand. Hören wir bitte endlich auf, uns laufend an der 2,5-Hektar-Grenze medial abzuarbeiten. Investieren wir die Energie, die wir da vergeuden vielmehr in Instrumente und Werkzeuge, um Leerstand und brachliegende gewidmete Grundstücke zu mobilisieren und Ortskerne zu verdichten. Oder denken wir zum Beispiel über höhere finanzielle Anreize für den Umbau von Einfamilienhäusern und den Einbau einer zweiten Wohneinheit nach. Das verbraucht keinen neuen Boden, fördert das soziale Miteinander von Generationen und kurbelt die Wirtschaft mindestens so an, wie eine Neubau-Einfamilienhausförderung. Und seien wir uns bitte ehrlich: Die Gemeinden sind von der Bevölkerung gefordert, auch weiterhin Platz für Kindergärten, Wohnraum, Infrastrukturen, Erneuerbare Energie und für unsere Betriebe bereitzustellen.“

Die nächsten Schritte

Die Grundstückseigentümerin wird diesen neuen Entwurf für das Projekt „Wiesenpark Breitenfurt“ zeitnahe (voraussichtlich am 17. Oktober 2025) dem Gemeinderat vorstellen. Nochmals wird ihre Bereitschaft bekundet, im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung (Raumordnungsrechtlicher Vertrag) mit der Gemeinde, welche die Details der Bebauung (Entwurf Bebauungsplan) und Regelungen über die Nutzung des Geländes festlegen wird, einen Infrastrukturbeitrag zu leisten. Dieser wird zusätzlich zu den gesetzlich festgelegten Gebühren geleistet.

Für eine Umsetzung des Projekts sind folgende Schritte notwendig:

eine Freigabe der Aufschließungszone durch einen Gemeinderatsbeschluss.

die Gesamtgestaltung des Areals durch einen Bebauungsplan, der im Entwurf bereits vorliegt und eine geringere Verbauung, als rechtlich ohne Bebauungsplan möglich, festlegt.

Festlegung der inneren Verkehrserschließung, insbesondere eine direkte und gut sichtbare Anbindung der PVE (Primärversorgungseinheit) und eines Teils der Wohnbauten an die Hauptstraße, um die Zufahrten über nachrangige Straßen (Hirschentanz und Liesingtalstrasse) zu reduzieren.

der Abschluss eines raumordnungsrechtlichen Vertrages.